Nachdem 2020 alle Gärten geschlossen bleiben mussten, werden die grünen Oasen dieses Jahr wieder für Publikum geöffnet. Angemeldet haben sich schon über 100 Gartenbesitzer in Berlin, Potsdam und Brandenburg.
Offene Gärten Berlin-Brandenburg: Die Vielfalt der Gartengestaltung erleben
Gärten faszinieren Menschen seit jeher. Einst dienten die grünen Anlagen vor der Haustür hauptsächlich der Erzeugung von Nahrung. Blühpflanzen wurden vornehmlich als Hausapotheke kultiviert. Später entwickelten sich aus den reinen Nutzgärten Liebhaberanlagen mit Schauwert oder Sammlungen seltener Pflanzenarten. Opulente Gärten gehörten Jahrhundertelange zu den Statussymbolen von Herrschern und wohlhabenden Persönlichkeiten. Die Anlage und Gestaltung galten als eine hoch angesehene Kunst. Heute ist die Gartenvielfalt so breit gefächert wie niemals zuvor. Die einen besinnen sich zurück zu den Wurzeln und bauen im Selbstversorgergarten ihre komplette Lebensgrundlage an.
Sie zeigen wie das Unmögliche selbst in kleinsten Gärten möglich wird und wie man sich rund um Berlins mit herrlich frischem Gemüse und Obst versorgen kann. Andere züchten seltene Rosen, haben ihre Liebhaberei zum Beruf gemacht oder kultivieren exotische Pflanzen mitten in Brandenburg. Von der kleinen Oasen des Glücks im Asphaltdschungel bis hin zum opulenten Wassergarten ist wirklich alles dabei, was das Naturfreunde-Herz höher schlagen lässt. Die „Offenen Gärten Berlin-Brandenburg“ bieten abwechslungsreiche und inspirierende Einblicke in Privatgärten und Gartenbaubetriebe.
Was gibt es sonst noch zu erleben?
Der Terminplan der „Offenen Gärten Berlin-Brandenburg“ folgt den Höhenpunkten im natürlichen Rhythmus der Natur. Im umfangreichen Programmheft sind sämtliche teilnehmenden Gärten, Blühzeiten und Naturevents informativ aufgelistet. Für Einheimische lohnt es sich, die Gärten während der ganzen Saison über mehrfach zu besuchen. Immer wieder bietet sich dem Besucher im Wandel der Jahreszeiten ein neues Bild der Gartenpracht. Mit gültiger Besucherplakette ist der Eintritt zu fast allen Gärten mehrmals möglich. Einige Anlagen beschränken die Teilnahme auf ein bestimmtes Event oder eine Jahreszeit. Die Besucher-Broschüre liefert alle wichtigen Informationen.
Im Mai wird das Fest der Farben und Formen in der Natur einen ersten Höhepunkt erreichen: Dann stehen alle Gärten in sattem Grün, Azaleen, Rhododendren, Allium, Akeleien und viele weitere attraktive Blühpflanzen entfalten ihre überschwängliche Pracht. Die Bienen und andere Nutzinsekten sind so emsig und fleißig unterwegs wie zu keiner anderen Jahreszeit. Im Sommer verzaubern Taglilien, üppig blühende Hortensien oder die filigranen Fuchsien die Besucher. Das Finale leiten ab September die Dahlien, Astern und Rudbeckien ein. Dazu gibt es Gräsergärten, Trocken- und Steingärten, urige Bauerngärten, Wasser- und Teichanlagen sowie viele weitere Höhepunkte.
Offene Gärten mit allen Sinnen entdecken und erleben
Das Event dient bei weitem nicht nur der Unterhaltung oder dem reinen Bestaunen der Gärten. Besucher sollen auch in den Genuss von Weiterbildung kommen und möglichst viele Ideen und Inspirationen für den eigenen Garten mit nach Hause nehmen können. Zu diesem Zweck geben teilnehmende Schau- und Schulgärten Einblicke in ihre Arbeit. Bei Pflanzenzüchtern gibt es Informationen rund um Techniken zur Vermehrung und Veredelung von Stauden und Gehölzen. Hobbyimker vermitteln Tipps Tricks rund um die Bienenhaltung und Kleintierhalter zeigen ihre in die Gärten integrierten Stallungen.
Inwiefern zusätzliche Informationsveranstaltungen dieses Jahr stattfinden können, muss derzeit noch offen bleiben. Es wird aber auf jeden Fall Schautafeln, Prospekte und ergänzendes Informationsmaterial geben.
Ein gemeinnütziges Event für alle Gartenfreunde
Die Veranstalter der beliebten Gartenschau sind die gemeinnützigen Vereine „Initiative Offene Gärten Berlin – Brandenburg“ (INOG) und „Urania ‚Wilhelm Foerster‘ Potsdam e.V.“. Die Gartenbesitzer öffnen ihre Gärten unentgeltlich. Der Unkostenbeitrag von 3 Euro pro Besucherplakette fließt in den Druck der Broschüre und organisatorische Details. Ansonsten arbeiten alle Organisatoren beider Vereine rein ehrenamtlich.
Offene Gärten Berlin-Brandenburg: Wird das Event 2021 sicher stattfinden?
Ja, die Termine ab Mai, Juni werden sehr wahrscheinlich ohne Einschränkungen stattfinden können. Experten vermuten auch für dieses Jahr einen natürlichen Rückgang der Corona-Infektions-Raten mit dem Ansteigen der Temperaturen im Frühjahr. Die ersten Termine im März und April haben die Veranstalter daher noch mit einem Fragezeichen versehen. Die Erfahrung vom letzten Jahr hat gezeigt, dass Open-Air-Veranstaltungen wie die „Offenen Gärten“ unter Berücksichtigung der üblichen Verhaltensregeln im Sommer problemlos möglich sind.
Es wird auf jeden Fall nur eine begrenzte Zahl an Besucher in die Gärten eingelassen. Natürlich gelten auch hier die Abstandsregeln (1,5–2 m), Maskenpflicht und das Verbot zur Gruppenbildung. Die Gärten sind während der Öffnungszeiten leicht zugänglich und ausgeschildert. Ein Klingeln bei den Besitzern oder die persönliche Vorsprache sind nicht notwendig. Besucher sind unter den gegebenen Umständen zum sensiblen und eigenverantwortlichem Umgang miteinander angehalten.
Auf die Bewirtung muss dieses Jahr aus verständlichen Gründen vollständig verzichtet werden. Trotzdem oder gerade deswegen sind die „Offenen Gärten“ ein willkommenes Event. Nach dem Winter, Lockdown und vielen Einschränkungen sehnen sich die Herzen der Menschen ganz besonders nach grünen Landschaften und prachtvollen Gartenanlagen. In den Gärten wird sicher ein ganz besonderes Klima der Ruhe und besinnlichen Einkehr herrschen. Naturgenuss und Pflanzenfreude pur!
Weitere Informationen, Gruppentermine und Besichtigungen
Für Gruppen ist die Anmeldung in allen Gärten zwingend notwendig. Dazu müssen die Veranstaltervereine oder die jeweiligen Gartenbesitzer rechtzeitig kontaktiert werden. Den Prospekt und die Besucherplakette für 3 Euro pro Person (Kinder bis 16 Jahren sind frei) gibt es bei den Tourist-Informationen, in diversen Buchhandlungen, in den Kölle Gartencentern rund um Berlin und in teilnehmenden Gartenbaubetrieben. Hunde sind in einigen Gärten zugelassen. Wer seinen Vierbeiner mitbringen möchte, findet die Zugangsvoraussetzungen im Teilnehmerverzeichnis der „Offenen Gärten Berlin-Brandenburg“.