Luft, Licht und Wasser, sind die essentiellen Bausteine für die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Das gilt selbstverständlich auch für Pflanzen, um deren Gesundheit und Wachstum zu garantieren. Mittels abgestimmter Gewächshaus-Belüftung reguliert man die wichtigsten klimatischen Parameter.
Pflanzen und Mikroorganismen sind Lebewesen, die atmen
Natürlich verfügen Pflanzen nicht über die gleiche Atmung wie wir Menschen. Um zu verstehen, wie wichtig eine gute Gewächshaus-Belüftung ist, sollten die Grundprinzipien der pflanzlichen Atmung bedacht werden. Man nennt den Prozess Photorespiration (Lichtatmung). Bei der Photosynthese werden Lichtteilchen genutzt, um Wassermoleküle zu spalten und mit Hilfe von Kohlenstoffdioxid Pflanzenmaterial aufzubauen. Folglich benötigen alle Pflanzen für eine gesunde Entwicklung Kohlenstoffdioxid, welches sie aus der Umgebungsluft entnehmen und Sauerstoff, den sie primär über das Gießwasser erhalten.
Die Wurzeln können in geringem Maße atmosphärischen Sauerstoff aufnehmen. Für die aeroben Mikroorganismen, die als Symbionten im organischen Pflanzensubstrat leben, ist die Gewächshaus-Belüftung bedeutend. Sie werden von den Pflanzen aktiv mit einem Abfallprodukt der Photosynthese (Zucker) versorgt. Im Gegenzug versorgen sie die Pflanze mit wichtigen Aminosäuren und machen Spurenelemente im Boden verfügbar. Den lebenswichtigen Sauerstoff erhalten die Mikroorganismen ausschließlich über die Umgebungsluft.
Das Gewächshaus belüften beugt Krankheiten vor
Ausreichende Frischluftzufuhr ist für den pflanzlichen Stoffwechsel wichtig. Es gibt zwei weitere wichtige Gründe, wieso nicht auf eine Belüftung des Gewächshauses verzichtet werden kann. Ein Grund ist die Temperaturregulation: An sonnigen Tagen heizen sich Gewächshäuser durch den Treibhauseffekt zu schnell auf. Die Temperaturen können tagsüber abnorm ansteigen. Dadurch treten starke Tag-Nacht-Schwankungen auf. Das löst bei Pflanzen Stress aus, der sich negativ auf das Wachstum und die Ernteerträge auswirkt.
Hohe Temperaturen und unzureichender Luftaustausch, begünstigen zusätzlich den Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Die Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme, fördert das Wachstum von Pathogenen und Pilzen. Insekten wie Thripse und Trauermücken fühlen sich in diesen klimatischen Bedingungen pudelwohl. Wer seine Pflanzen nicht dauerhaft mit allerlei Pestiziden behandeln möchte, beugt dem präventiv mit einer ausreichenden Frischluftzufuhr vor.
Welche Optionen zur Gewächshaus-Belüftung gibt es?
Wie wichtig eine ausreichende Luftzufuhr und Luftzirkulation ist, ist unstrittig. Um ein Gewächshaus zu belüften, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gängigste Methode ist, die eingebauten Kippfenster zu öffnen. Das funktioniert nur, wenn das Gewächshaus über ausreichend viele Fenster verfügt. An heißen Tagen sollten die Fenster dauerhaft geöffnet sein, um die erhitzte Luft abzuleiten. Handelt es sich um einen kühlen Tag, greift man auf Stoßlüften zurück, um das Gewächshaus zu belüften. Hierbei werden die Fenster für ein bis zwei Stunden geöffnet. Um ein Gewächshaus zu belüften, sollten die Fenster mindestens 15 Prozent der Gesamtglasfläche ausmachen. Ist das nicht der Fall, wird es schwierig mit dem Gewächshaus belüften.
Hilfreiche Geräte zum Gewächshaus belüften
Ein kleines, fensterloses Gewächshaus zu belüften, gestaltet sich als vergleichbar problematisch. In solchen Fällen muss zu einigen Belüftungs-Tricks gegriffen werden.
- Umluft-Ventilatoren
Sie dienen der Luftumwälzung und sorgen für eine ausreichende Zirkulation im Gewächshaus. Das ist wichtig, um Stagnation zu vermeiden. Mit dem alleinigen Luftaustausch in fensterlosen Gewächshäusern helfen sie nicht. Besonders zu empfehlen, ist ein Radial-Rohrventilator, welcher eine ideale Lösung für die Be- und Entlüftung im Gewächshaus darstellt.
- Abluftlüfter (Entlüftungsgerät)
Mit diesem Gerät wird aufgeheizte, verbrauchte Luft aus dem Gewächshaus entfernt und nach draußen geleitet. Es ist ratsam, zu einem leistungsstarken Entlüfter zu greifen, damit ein signifikantes Luftvolumen ausgetauscht wird. Welches Luftvolumen das Entlüftungsgerät zum Gewächshaus belüften schaffen muss, hängt von der Größe der Kulturfläche ab. Einen guten Schätzwert zum erfolgreichen Gewächshaus belüften, wird mit folgender Faustformel ermittelt:
Luftdurchsatz (m³/h) = Gewächshaus-Volumen x 60 min
- Zuluftgerät (Belüfter)
Mit solch einem elektrischen Gerät wird Luft von draußen über einen Schlauch angesaugt und ins Gewächshaus eingeleitet. Der Lüftungsschlauch kann theoretisch meterlang sein, solange der Belüfter über genügend Ansaug-Leistung verfügt.