Die Kacheln an Wand und Boden sind verlegt. Jetzt müssen nur noch die Fliesen richtig verfugt werden. Ohne Fugenmörtel geht das nicht. Diesen gibt es als Fertigmischung in jedem Baumarkt. Der Hobby-Heimwerker kann hier noch nichts falsch machen. Kommt es jedoch zu der gleichmäßigen Verteilung der Fliesenzwischenräume, kann der ein oder andere Anfängerfehler passieren.
Das ist umso wahrscheinlicher, wenn die richtigen Utensilien für das Verfugen der Fliesen fehlen. Darüber hinaus vergisst der Laie oft, Temperaturschwankungen zu berücksichtigen. Bei Wärme dehnen sich die Fliesen nämlich aus. Wir sagen Ihnen, wie Sie arbeiten müssen, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.
Die Breite der Fugen planen
Am Anfang steht die Vorbereitung. Damit der Hauseigentümer keine bösen Überraschungen erlebt, sollte er sich vorher für eine bestimmte Größe der Fliesen entscheiden. Dabei orientiert sich die breite der Fuge an der Größe der Fliese. Wichtig: Je nach Temperaturschwankung dehnen sich die Fliesen aus. Deshalb dürfen sie niemals auf Stoß gelegt sein. Aufgrund der Ausdehnung bei Wärme entsteht nämlich eine Spannung. Sie lässt die einzelnen Platten platzen. Grundsätzlich gilt: Je größer die Fliese ist, desto breiter muss auch die Fuge sein. Welche Maße die richtigen sind, erfahren Sie hier:
- Fugenbreite für Standardfliesen: 5 bis 10 mm
- Fugenbreite für große Fliesen (Kantenlänge mehr als einen Meter): 2 cm
- Fugenbreite für kleine Mosaikfliesen: 2 mm
- Fugenbreite für Natursteinfliesen: 2 bis 4 mm
Weichen Sie zwischenzeitlich nicht von der einmal gewählten Breite der Fugen ab, sondern sorgen Sie für ein gleichmäßiges Ergebnis. Nur auf diese Weise erzielen Sie eine harmonische Optik.
Rühren Sie die Fugenmasse an
Im nächsten Schritt rühren Sie die Fugenmasse an. In der Regel gibt es hierzu eine Anleitung, die Sie einfach befolgen müssen. Empfehlenswert ist dabei die Verwendung einer Bohrmaschine mit Quirl. Damit lässt sich die Masse gut und gleichmäßig verrühren. Wichtig: Die Menge des zu verwendenden Mörtels sollte für ca. 20 Minuten Fugen verfliesen reichen. Das heißt: Die Fertigung und das Anrühren des Fugenmörtels verläuft über die gesamte Arbeit hinweg in Portionen. Richten Sie sich genau nach der Anleitung, damit Sie stets gleiche Mischverhältnisse erzielen.
Das garantiert einen einheitlichen Farbton nach dem Trocknen. Die Konsistenz der Fugenmasse ist für Wand- und Bodenfliesen jedoch nicht dieselbe. Für Bodenfliesen muss der Mörtel flüssiger sein. Für Wandfliesen hingegen hat die Masse dann die richtige Festigkeit, wenn sie mit dem Spachtel verarbeitet werden kann.
Bringen Sie den Mörtel richtig auf
Ob Wand- oder Bodenfliesen: Zwischen den Fugen dürfen keine Hohlräume entstehen. Das Aufbringen der Fugenmasse selbst sieht bei Wand- und Bodenfliesen aber anders aus. Fliesen am Boden: Für das Verteilen des flüssigen Fugenmörtels brauchen Sie ein Fugenbrett oder einen Gummischieber. Die gleichmäßige Verteilung erreichen Sie über das diagonale Arbeiten zur Fuge. Nur so arbeiten Sie den Mörtel tief in die Fuge ein. Lassen Sie die umlaufenden Fugen zwischen Wand und Boden frei. In diesem Bereich kommt eine Dehnungsfuge zum Einsatz.
Wandfliesen: Der zähflüssig angemischte Fugenmörtel für die Wandfliesen bringt die Glättkelle auf die Fliesen auf. Auch hier arbeiten Sie diagonal zur Fuge. Ein Abschnitt sollte in ca. 20 Minuten verteilt sein.
Fugenmasse anziehen lassen
Bevor Sie mit dem Ausschwemmen beginnen, muss der Fugenmörtel leicht angetrocknet sein. Das heißt: Er darf nicht aushärten. Dieser Teil der Arbeit ist nicht ganz einfach, weil Temperatur, Belüftung und der Wasseranteil des Mörtels unterschiedliche Wartezeiten verlangen. Gutes Timing ist hier das A und O für ein gleichmäßiges Ergebnis. Beginnen Sie das Ausschwemmen dann, wenn die Oberfläche der Mischung matt erscheint. Ist diese noch glänzend und feucht, müssen Sie noch warten.
Erst dann können Sie den überschüssigen Mörtel mit Wasser von den Fugen abnehmen. Auch hier arbeiten Sie wieder diagonal zur Fuge. Verwenden Sie dabei nicht zu viel Wasser, damit nicht zu viel Material ausgewaschen wird. Mit diesem Vorgang ist das Verfugen der Fliesen abgeschlossen.
Reinigen Sie die Fliesen
Bei der Reinigung sollten Sie zügig arbeiten. In der Regel bleibt nach dem Verfugen ein dünner Schleier aus Mörtel auf der Oberfläche der Fliesen zurück. Ein feuchtes Tuch genügt, um die Flächen von den Überresten des Mörtels zu befreien. Danach wischen Sie mit einem trockenen Tuch nach. Merke: Ist der Fugenmörtel bereits auf der Oberfläche der Fliese eingetrocknet, lässt er sich nicht mehr mit Wasser entfernen. Hierzu benötigen Sie dann eine Reinigungsflüssigkeit, die speziell gegen den Zementschleier eingesetzt werden kann. Der Spezialreiniger darf dann nicht mit den Fugen in Kontakt kommen, weil sich die bereits ausgehärtete Fugenmasse teilweise wieder auflösen kann.
Fazit
Das Verfugen von Fliesen ist nicht ganz einfach. Die richtige Vorbereitung, eine einwandfreie Technik und ein gutes Timing garantieren das gewünschte Ergebnis. Damit Ihnen keine Fehler unterlaufen, sollten Sie jeden Schritt im Voraus planen und gedanklich durchspielen. Legen Sie vor allem die benötigten Gegenstände für das Verteilen der Mörtelmasse bereit, damit Sie nicht noch suchen müssen.