Bei einer Garten- oder Outdoor-Sauna handelt es sich um eine Sauna, die in keinem baulichen Zusammenhang zu einem anderen Gebäude steht. In der alten Bezeichnung für Saunen als Schwitzhütten kommt dieser freistehende Aspekt besonders anschaulich zur Geltung. Die Funktionsweise der Outdoor-Sauna ist mit der Innensauna identisch. Auch in Bezug auf die gesundheitlichen Aspekte des Saunierens für den Körper und die Psyche gibt es keine relevanten Unterschiede.
Vorteile einer Outdoor-Sauna
Es gibt jedoch zwei wichtige Vorteile einer Außensauna im Vergleich zu einer Innensauna. Erstens müssen Sie in Ihrem Haus keinen Platz für die Sauna bereitstellen. Die Wohn- und Nutzfläche des Gebäudes reduziert sich also nicht. Dieser Aspekt ist besonders bei kleineren Wohnhäusern wichtig. Zweitens können Sie eine Outdoor-Sauna an jedem beliebigen Ort auf dem Grundstück aufstellen.
Sehr beliebt ist zum Beispiel ein Standort in der Nähe des Pools. Hier ist zwischen der Sauna und dem abkühlenden Nass nur ein sehr kurzer Weg zurückzulegen. Die Außensauna lässt sich aber ebenso problemlos auf der Terrasse aufstellen. Ein freier Standort auf der Rasenfläche ist eine weitere Option. Lediglich den Mindestabstand zum Nachbargrundstück müssen Sie im Auge behalten. Er liegt je nach Bundesland zwischen 2,5 und 3 Metern. Es empfiehlt sich außerdem, auf hinreichenden Sichtblockaden zu achten Sie stellen den Schutz der Privatsphäre sicher. Hecken und Sichtschutzzäune erfüllen diesen Zweck sehr gut.
Die Beheizung der Außensauna
Um eine Außensauna zu beheizen, ist ein leistungsstarker Saunaofen nötig. Man kann drei Arten von Öfen unterscheiden: den Gasofen, den Holzofen und den elektrischen Saunaofen. Bei den erstgenannten Varianten ist allerdings zu beachten, dass es sich bei der Heizquelle um Feuer handelt. Ein Feuer-Ofen ist zwar sehr schön und leistungsfähig, aber er ist auch mit Gefahren verbunden. Eventuell sind hier Brandschutzbestimmungen einzuhalten und eine genehmigungspflichtige Abluftanlage (Schornstein) einzurichten. Außerdem verbraucht ein Feuer Sauerstoff, sodass es in einer (kleinen) Saunahütte schneller stickig wird.
Für einen elektrischen Saunaofen sprechen weiterhin diese vier Punkte:
- Ökologischer Fußabdruck
- Energieeffizienz
- Genaue Temperatursteuerung
- Bedienkomfort
Darüber hinaus benötigen Sie für eine elektrische Saunaheizung keine Genehmigung. Diese Genehmigungsfreiheit ist nicht zu verwechseln mit der Genehmigungsfreiheit oder -pflicht für die Außensauna selbst (siehe unten). Ein elektrischer Harvia Saunaofen beispielsweise leistet Ihnen gute Dienste. Harvia Saunaöfen werden von dem gleichnamigen Hersteller aus Finnland angeboten, dem Heimatland der Sauna.
Es gibt verschiedene Ausführungen. Wenn Sie einen freistehenden Ofen bevorzugen, bieten sich Standmodelle an. In einer kleinen Sauna kann auch der platzsparende Wandofen eine sinnvolle Alternative darstellen. Ebenfalls recht platzsparend und außerdem schön anzusehen ist der Säulenofen für die Sauna. Beim Kauf sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass Sie ein zum Raumvolumen der Sauna passendes Modell wählen. Ist der Saunaofen für eine kleinere Sauna als Ihr Outdoor-Modell ausgelegt, werden die gewünschten hohen Temperaturen in der Sauna nicht erreicht. Erholsames Schwitzen ist dann nicht in vollem Umfang möglich.
Saunahaus oder Saunafass kaufen?
Bei den meisten Saunen für den Außenbereich handelt es sich entweder um ein Saunahaus oder um ein Saunafass. Beide Ausführungen bestehen aus Holz. Großer Beliebtheit erfreut sich das Holz von Kiefern und Fichten, insbesondere von nordischen Fichten. Espen- und Erlenholz eignet sich ebenfalls sehr gut. Das Saunahaus kann von außen wie ein gewöhnliches Gartenhaus aussehen. Es gibt Modelle mit Pultdach, Tonnendach, Satteldach oder Flachdach. Typischerweise besteht das komplette Saunahaus aus Holz. Wenn Sie vom Inneren der Sauna nach draußen blicken möchten, finden Sie aber auch Ausführungen mit verglasten Fronten oder Fenstern.
Beim Saunafass handelt es sich um eine Outdoor-Sauna, die optisch an ein auf die Seite gelegtes Fass erinnert. Tatsächlich ist sie auch wie ein großes Fass aufgebaut. Beide Varianten gibt es in sehr unterschiedlichen Größen. Die Kapazität reicht von ein bis zwei Personen bis zur großräumigen Ausführung, die sechs Personen und mehr Platz bietet. Das Saunahaus hat im Vergleich zur Fasssauna mit demselben Volumen eine größere Fläche zu bieten, auf der Sie aufrecht stehen können. An der Fasssauna begeistern vor allem die ungewöhnliche Form und das gemütliche Flair. Im Garten wirkt ein Saunafass als echter Hingucker.
Kosten für eine Outdoor-Sauna
Die Gesamtkosten für eine Outdoor-Sauna hängen von der Größe, der Bauart, der Ausstattung und vom gewählten Heizsystem ab. Kleine und einfache Ausführungen sind schon für 2.000 Euro und teilweise noch weniger erhältlich. Bei den meisten Modellen können Sie von Gesamtkosten in einem Bereich zwischen 2.000 Euro und 7.000 Euro ausgehen. Sehr große und luxuriös gestaltete Gartensaunen können aber auch 10.000 Euro und mehr kosten.
Outdoor-Saunas sind als Bausatz oder fertig montiert erhältlich. Bausätze kosten in der Regel weniger als vergleichbare Modelle, die sie nur noch im Garten aufstellen müssen. Dafür fällt beim Bausatz etwas Zeit für die Montage an. Auch ein wenig handwerkliches Geschick ist erforderlich. Das Montagematerial ist normalerweise Teil des Bausatzes.
Tipp: Anstelle einer speziellen Saunahütte können Sie auch eine Gartenhütte erwerben und mit wenig Aufwand in eine Outdoorsauna verwandeln. Hier finden sich beispielsweise immer wieder günstige Angebote in Baumärkten oder Gartencentern.
Genehmigungspflicht für eine freistehende Gartensauna
Ob Sie für eine freistehende Outdoor-Sauna eine Baugenehmigung benötigen oder nicht, ist eine Frage des Wohnorts und des Volumens der Sauna. In zwölf deutschen Bundesländern ist grundsätzlich eine Baugenehmigung erforderlich. Diese erhalten Sie bei Ihrem Bauamt. In den verbleibenden vier Bundesländern gelten die folgenden Obergrenzen für die Genehmigungsfreiheit:
- Baden-Württemberg: genehmigungsfrei bis 20 Kubikmeter
- Niedersachsen: genehmigungsfrei bis 20 Kubikmeter
- Rheinland-Pfalz: genehmigungsfrei bis 10 Kubikmeter
- Schleswig-Holstein: genehmigungsfrei bis 10 Kubikmeter
Kein Pool? Diese Abkühl-Alternativen gibt es
Wenn Sie keinen Pool besitzen und auch keinen anschaffen möchten, gibt es andere Möglichkeiten, sich nach dem Saunagang abzukühlen. Ein mit kaltem Wasser gefüllter Tauchbottich ist eine Möglichkeit. Diese Bottiche bestehen häufig aus Holz und passen optisch sehr gut zu einer Outdoor-Sauna. Eine andere Option ist die Outdoor-Dusche. Möchten Sie gar keine Anschaffung tätigen, können Sie auch einfach ihren Gartenschlauch verwenden. Wenn im Winter Schnee liegt, lässt sich natürlich auch die weiße Pracht hervorragend für die Abkühlung nutzen.